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Fraktion und Magistrat
März 2020
Neuplanung steht an!
In die Planungen für eine Verkehrsentlastung von Mörfelden kommt wieder Bewegung. Allerdings ist man noch weit von einer Lösung entfernt. Denn das Verfahren für eine Umgehungsstraße wird von Hessen Mobil komplett neu aufgerollt und es soll nun eine ergebnisoffene Prüfung von möglichen Straßenvarianten stattfinden. In diesem Zuge könnte es zu einem neuen Planfeststellungsverfahren kommen, das allerdings frühestens 2025 beginnen könnte.
„Seit mehr als 40 Jahren wird über eine Umgehungsstraße diskutiert und ich sehe immer noch kein Ende der Debatte“, berichtet Bürgermeister Thomas Winkler, der von der Verkehrsbehörde Hessen Mobil bei einem Termin in Heppenheim über den aktuellen Stand unterrichtete wurde. Dabei zeigte sich erneut, dass bei der Planung eine Vielzahl wichtiger Punkte zu beachten sind. So liegen etwa Naturschutzgebiete, Erholungsgebiete, Bannwald, Trinkwasserbrunnen und Bachläufe im Untersuchungsradius, der von Hessen Mobil für eine Trassenvariante in den Blick genommen wird.
Konzentrierte man sich in den letzten Jahren auf den Süden von Mörfelden, wird nun auch der Norden in Betracht gezogen. „Das zeigt mir, wie viele Bedenken und Probleme es bei einer Umgehungsstraße von Mörfelden zu beachten gibt.“, so Winkler. Aufgrund der langen Verfahrensdauer sowie neuer Rechtslage und veränderter Bewertungsmaßstäbe muss nun wieder ganz von vorne begonnen werden. Der Rathauschef geht nicht davon aus, dass der aktuelle Anlauf zu einem Ergebnis führt, dass wirklich umgesetzt werden kann. „Eingriffe in Natur und Landschaftsbild wären bei einem Straßenneubau in dieser Dimension einfach zu groß“. Hinzu kommen Probleme mit dem Hochwasserschutz am Hegbach und den wichtigen Trinkwasserbrunnen des Wasserwerks Mörfelden.
Die bisher angedachte Südumgehung und die neuen Untersuchungen sieht der Bürgermeister daher als Sackgasse. „Es wird zu nichts führen, das haben die letzten Jahrzehnte gezeigt“. Es steht zwar außer Frage, dass Mörfelden eine Verkehrsentlastung braucht, doch dies kann nicht das Megaprojekt Südumgehung sein. Für die rund 4,5 Kilometer lange Umgehungsstraße waren die Kosten zuletzt mit rund 26 Millionen Euro angegeben worden. Um Anwohner vor dem Lärm auf der Südumgehung zu schützen, war ein sechs Meter hoher Lärmschutzwall vorgesehen und erheblicher Waldeinschlag notwendig.
Als Alternative sieht Winkler eine bessere Nutzung bestehender Straßenverbindungen. So lasse sich Mörfelden etwa schon jetzt über die Industriestraße, die Wageninger Straße und den Vitrollesring umfahren. „Ich hoffe sehr, dass jetzt völlig neu gedacht wird und eine Nordumfahrung in den Fokus rückt“, betont der Bürgermeister. Als "Alternativroute" der B 486 zwischen Rüsselsheim und Langen ist diese Straßenverbindung bereits ausgeschildert, jetzt braucht es den nächsten Schritt in diese Richtung. „Natürlich gehört dazu auch ein besserer Lärmschutz am Vitrollesring“, so der Bürgermeister.
„Erstmal bin ich froh, dass die alten Planungen vom Tisch sind“, fasst Winkler abschließend zusammen. Jetzt kommt es darauf an, ergebnisoffen zu prüfen und die beste Lösung für die Bürger*innen und die Natur zu finden.
Seit mehr als 30 Jahren ist die Südumgehung Mörfelden in der Planung und Diskussion. Wir GRÜNE sehen dieses Strassenbauprojekt als gigantische Zerstörung des Waldes, der Bachauen und Erholungsräume im Süden Mörfeldens an.
Wir treten für eine Verkehrsentlastung der Innenstadt über die Wageninger Str. und Vitrollesring, die sog. Nordumfahrung, ein, die schnell und ohne Umwelteingriffe realisiert werden kann.
Und seit einigen Jahren ist diese Nordumfahrung als "Alternativroute" der B 486 zwischen Rüsselsheim und Langen auch ausgeschildert!
Bauarbeiten an der B44 machten es möglich: Der Verkehr sowohl auf der B44 als auch auf der B 486 wurde über die von uns GRÜNE seit Jahren favorisierte Nordumfahrung umgeleitet.
Wir GRÜNE unterstützen die Aktivitäten der Bürgerinitiative "Schnelle Verkehrsberuhigung für Mörfelden ohne Südumgehung", die ihre Argumente auf der Internetseite http://www.buerger-gegen-die-suedumgehung-moerfelden.de/ darstellen.
Das RP Darmstadt hat die Planunterlagen für die Südumgehung auch ins Internet gestellt:
Dezember 2011
Nach mehreren Ankündigungen einer erneuten Offenlegung der Pläne nach den Herbstferien, gibt es jetzt vom Amt für Straßen- und Verkehrswesen die Information, dass auf Grund von weiteren nötigen Planungsleistungen die Offenlegung im ersten Halbjahr 2012 erfolgen soll. "Die Südumgehung befindet sich in einem planerischen Stadium, das keine gesicherten Aussagen zum Baubeginn zulässt". Und ob sie überhaupt gebaut werden wird ist äußerst fraglich! Denn im Mobilitätsmasterplan für die Rhein-Main-Region wird die Südumgehung bis 2020 nicht als vordringlich angesehen. Wir Grüne haben deshalb in einer Presseerklärung möglichst rasche Maßnahmen zur Verkehrsreduzierung in Mörfelden gefordert und werden die mit der SPD vereinbarten Maßnahmen (siehe Koalitionsvertrag) möglichst umgehend umsetzen.
Oktober 2011
März 2011
12. März 2011: Simulation der Südumgehung
Am Wasserwerk Mörfelden wurde auf der geplanten Trasse der Verlauf der Südumgehung mit dem 6 m hohen Lärmschutzwall mit einem Baugerüst und Planen gebaut, um den BürgerInnen dieses enorme Bauwerk mit seinen Dimensionen drastisch vor Augen zu führen. Zahlreiche Besucher dieser Simulation waren gekommen und erstaunt über die Höhe und Ausmaße der geplanten Umgehungsstraße.
Bilder und Infos zur Simulation gibt es hier.
Februar 2011
23. Februar: Veranstaltung "Schnelle Verkehrsentlastung in Mörfelden"
Etwa 120 Bürgerinnen und Bürger wollten im Bürgerhaus die neuesten Informationen zur Südumgehung und den Vorschlag von uns GRÜNEN für eine schnelle Verkehrsentlastung erfahren.
Franz-Rudolf Urhahn, 1. Stadtrat, Bernd Kunz und Dr. Richard Lehner präsentierten Infos und den GRÜNEN-Vorschlag Nordumfahrung. Ausführliche Informationen gibt es hier
21. Februar: Etappensieg gegen Südumgehung
Flugblatt und Protestschreiben
2007
Das Planfeststellungsverfahren ist nun in Gang gesetzt, am 09.05.2007 läuft die Einwendungsfrist ab und inzwischen ist eine heftige Diskussion entbrannt, ob diese über 30 Jahre alte Planung noch sinnvoll ist.
Viele Argumente haben sich in den vergangen Jahren geändert - der Naturkahlschlag bleibt weiter das zentrale Thema.
Wir haben hier einen kleinen "Flash-Film" zusammen gestellt, der ein wenig die Hintergründe des Projektes im Rahmen der Flughafen-Infrastruktur beleuchtet und die jetzt noch "intakte" Landschaft zeigt, die beim Bau der Strasse für immer verschwinden wird.