Auf diesem städtischen Grundstück in der Siemensstraße in Mörfelden hätte die Stadt 12-14 Sozialwohnungen errichten können. Daraus wird nun nach dem Willen der neuen Koalition nichts; das schon lange brachliegende Grundstück gilt als schwer vermarktbar und wird wohl weiter als Baulager zweckentfremdet vermietet werden müssen.

 

 

Weniger Wohnungen als erwartet

Neue Koalition steckt zurück

 

Eine der großen Aufgaben für Kommunen im Rhein-Main-Gebiet ist es, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Besonders der Kreis Groß-Gerau ist seit Jahren ein sog. "Zuzugsgebiet". Auch die Flüchtlingsunterbringung bleibt am Ende eine kommunale Aufgabe, allein 2016 sollen Mörfelden-Walldorf nach dem Verteilerschlüssel des Kreises 336 Personen zugewiesen werden. Zudem haben derzeit über 200 Familien in der Stadt Anspruch auf eine Sozialwohnung und stehen auf der Warteliste. Außerdem verschärft sich das Problem, da 72 ältere Sozialwohnungen in Mörfelden-Walldorf im Jahr 2017 aus der Sozialbindung herausfallen.

 

Geplantes Wohnungsbauprogramm 2015

Um das Problem anzugehen, hatte die damalige rot-grüne Koalition Anfang 2015 vielfältige Pläne entwickelt, um kurzfristig bis zu 130 Wohneinheiten - teils sogar in Eigenregie - zu errichten. Förderprogramme für den kommunalen Wohnungsbau standen inzwischen zur Verfügung.

 

Kaum 50 Wohnungen bleiben übrig

Doch der neuen Mehrheit im Parlament fehlt offensichtlich der Mut zum entschlossenen Handeln. SPD, Freie Wähler und FDP stecken zurück, reduzieren die Pläne oder streichen einige Projekte vollständig.

Beispielsweise das Bauvorhaben in der Siemensstraße. Im letzten Jahr hatte das Stadtparlament noch einstimmig den Aufstellungsbeschluß für die Errichtung von 12-14 Wohnungen gefasst. Jetzt wurde das Projekt ohne nachvollziehbare Begründung sang- und klanglos von der neuen Koalition beerdigt und andere Projekte auf die lange Bank geschoben. Damit bleiben neben einigen schon fertigen Projekten nur 30 Wohnungen auf dem Festplatz Mörfelden und neun Wohneinheiten in der Heidelberger Straße übrig.

Ein äußerst schwaches Ergebnis, da nicht einmal den Wegfall der Sozialwohnungen im nächsten Jahr ausgleicht. Wenn man ihren Koalitionsvertrag genauer liest, setzen SPD und Freie Wähler offensichtlich auf die Ausweisung neuer Baugebiete 'auf der grünen Wiese' statt vorhandene Baulücken zu nutzen. Daß dies einen Planungshorizont von bis zu 10-15 Jahren mit sich bringt und Sozialwohnungen in Neubaugebieten aufgrund hoher Entwicklungskosten kaum zu verwirklichen sind, wird sicher ein weiterer 'Lernprozeß' für die Neulinge bedeuten.

 

 

 

 

 

 

Website "B90/Die Grünen - Mörfelden-Walldorf" PDF generiert aus - Sozialer Wohnungsbau, Stand: 13.11.2016